Am 15. Oktober 2022 erschien mein bislang letztes Mixtape: Antagonist.
Wie es oft nach so einem Projekt der Fall ist, nahm ich mir danach erst mal eine kreative Auszeit. Diese Pause zog sich bis in den Sommer 2023 – eine Phase des Rückzugs, aber auch der Neuorientierung. Irgendwann spürte ich wieder dieses vertraute Kribbeln. Die Lust, ein neues Hip-Hop-/Rap-Projekt anzugehen, war zurück. Doch sofort stellte sich die zentrale Frage: Was sollte es diesmal werden?
Immerhin hatte ich in den letzten 17 Jahren bereits neun Mixtapes und Alben veröffentlicht. Eine beachtliche Reise.
Die ersten Ideen führten mich – wenig überraschend – zurück zum melodischen Trap, dem Stil meiner letzten beiden Releases. Ich fing an, Texte auf Trap-Beats zu schreiben. Aber je weiter ich kam, desto klarer wurde mir: Das catcht mich gerade nicht. Irgendwas fehlte.

In dieser Zeit erlebte ich einen kleinen Throwback-Moment:
Ich hörte wieder vermehrt amerikanischen Old-School-Rap – den Sound meiner Jugend. Besonders dieser West Coast Vibe weckte Erinnerungen, allen voran an mein Mixtape road to re-election aus dem Jahr 2009. Ein Projekt, das diesen Stil damals schon eingefangen hatte – und das ich bis heute feiere.

Parallel dazu war ich in einer euphorischen Phase. Ich hatte mir für Oktober einen Flug nach Barcelona gebucht – eine kleine Auszeit, ein Tapetenwechsel. Und genau da kam sie: die Idee. Klar, kraftvoll, motivierend. Ein Konzept formte sich, das alles miteinander verband – Vergangenheit, Gegenwart, Neuanfang.


Impressionen von meiner Barcelona-Reise:


Vom Kindheitstraum zum West Coast Mixtape

Es war das Jahr 1993.
Mein Fußballverein, Austria Wien, trat im damaligen UEFA-Cup gegen den mächtigen FC Barcelona an. In der Vorberichterstattung lief ein Beitrag über die Stadt – ihre Straßen, ihre Kultur, ihre besondere Energie. Der zehnjährige Peter saß wie gefesselt vor dem Fernseher und spürte:
Diese Stadt will ich eines Tages mit eigenen Augen sehen.

Damals schien Barcelona wie eine ferne Fantasiewelt. Doch dieser Traum ließ mich nie los. Auch als ich älter wurde und längst alleine reisen konnte, schob ich diesen einen Ort immer wieder auf – vielleicht aus Respekt, vielleicht weil ich unbewusst spürte: Das wird etwas Besonderes, wenn es so weit ist.
Stattdessen bereiste ich andere Städte. Doch Barcelona blieb in meinem Herzen.

Dreißig Jahre später, im Jahr 2023, sollte es endlich passieren: Mein Kindheitstraum wurde Realität. Ich sollte nach Barcelona fliegen. Endlich.

Mit dieser Reise vor Augen – und den Bildern von Sonne, Palmen, Meer – entstand plötzlich die Idee für dieses neue Mixtape.
Nicht irgendeines. Sondern eines, das diesen Vibe einfängt – Oldschool West Coast Style mit sonnendurchfluteten Beats. Inspiriert von Legenden wie Dr. Dre, Eminem, Snoop Dogg oder 50 Cent. Musik, mit der ich selbst groß geworden bin.

Klar war mir dabei: Der Sound mag für viele heute nicht mehr „en vogue“ sein – zu retro, zu weit weg vom Zeitgeist. Aber genau das war mir egal. Dieses Projekt sollte  ein Statement sein. Und zwar für all jene, die wie ich mit dieser Ära des Rap aufgewachsen sind und sie bis heute feiern.


Impressionen von meiner Barcelona-Reise:


Eine Stadt, die mich inspirierte:

Die Idee für mein neues Mixtape war geboren – doch ich wusste: Bevor der erste Vers geschrieben wird, will ich mich von der Reise selbst inspirieren lassen.

Und so machte ich mich endlich auf den Weg nach Barcelona. Kaum angekommen, war ich sofort fasziniert: Diese Stadt hatte eine besondere Aura – lebendig, kreativ, vibrierend. Klar, die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit waren anfangs eine kleine Herausforderung, aber das war schnell vergessen. Schon nach den ersten Stunden war ich schlichtweg begeistert.

In meiner Musik-Playlist hatte ich bereits drei lizenzierte Beats gespeichert – perfekt, um sie bei den ersten Spaziergängen durch die engen Gassen, über belebte Plätze und entlang des Strandes rauf und runter zu hören. Und tatsächlich: Diese Klänge passten perfekt zur Kulisse.
Die Sonne, das Meer, die Architektur – alles zusammen fühlte sich so stimmig an, dass meine Idee, ein Barcelona-Mixtape mit West-Coast-Vibes zu produzieren, noch einmal bestätigt wurde. Während ich durch die Stadt flanierte, entstanden schon die ersten Refrain-Ideen. Ich ließ sie immer wieder in Gedanken kreisen, formulierte erste Zeilen, spürte, wie die Kreativität floss. Teilweise fühlte es sich wirklich so an, als würde ich nicht in Spanien, sondern irgendwo an der Westküste Amerikas entlanglaufen. Zum Glück hatte ich mein Tablet mitgenommen – und so kam es, dass ich auf der Dachterrasse meines Hostels in den ersten Nächten direkt mit dem Schreiben begann. Zwei Songs des Mixtapes entstanden in dieser Zeit – direkt in Barcelona, direkt aus dem Moment heraus.

Das Onefam Sants Hostel – Crew, Vibes und neue Freundschaften:

Meine Reise nach Barcelona war von zwei Dingen geprägt: Menschen kennenlernen und Budgetfreundlichkeit
und genau das vereinte das Onefam Hostel im Stadtteil Sants auf perfekte Weise.

Das Konzept war genauso einzigartig wie charmant: Die Crew kümmerte sich nicht nur mit einem abwechslungsreichen Tourprogramm um ihre Gäste, sondern organisierte auch gemeinsame Abendessen – inklusive späterer Ausflüge ins pulsierende Nachtleben Barcelonas. So lernte man die Stadt nicht nur kennen, sondern erlebte sie gemeinsam, in sicherem und offenem Rahmen.

Vom Frühstück über Abendessen bis zu spaßigen Spieleabenden:
Ich traf dort auf Menschen aus aller Welt – jeder mit seiner eigenen Geschichte, und doch verbunden durch den Ort, den Vibe und die Musik. Die Atmosphäre war so herzlich, dass mir schnell klar wurde: Dieser Ort verdient einen eigenen Song. Und genau das tat ich: Ich widmete der Crew und der Onefam-Family einen Track – als Dankeschön, als Erinnerung und als Ausdruck für all die besonderen Momente, die ich dort erleben durfte. Hier geht’s zur Single ONEFAM SANTS


Impressionen aus dem Onefam Hostel:


Ran an die Arbeit!
Nach ein paar wundervollen Tagen in Barcelona kam ich vollgepackt mit frischer Energie zurück nach Hause – und stürzte mich direkt in die finale Produktion meines Mixtapes. Der Albumtitel? Schlicht und treffend: #BCN. Genau so sollte es sein – reduziert, aber mit klarer Message. Ich hatte richtig Lust, endlich wieder ein durchdachtes Themenalbum mit rotem Faden zu erschaffen. Keine halben Sachen – nur fette Beats, messerscharfe Lines und jede Menge authentische Vybes.

Was dann folgte, war eine kreative Reise, die mich weit über das Gewohnte hinausgeführt hat. Mehr dazu erzähle ich euch im Abschnitt "Die Produktion".